Acne rosacea – oder einfach nur „Rosacea“ – ist eine „Erwachsenenform“ der Acne, die gelegentlich sehr hartnäckig sein kann. Seit heuer ist eine neue Behandlungsform in Europa zugelassen und gibt Hoffnung für Leidtragende mit Rosacea.

  • Ist diese Behandlungsmethode wirklich neu?
  • Was kann diese neue Therapie?
  • Und wie sicher ist sie wirklich?

Hautarzt Dr. Okamoto informiert über neuen Wirkstoff für Acne rosacea

Ist diese Behandlungsmethode wirklich neu?

Brimonidintartrat ist nicht neu, aber neu in der Anwendung gegen Hautrötung. Der Wirkstoff Brimonidin ist ein sogenannter adrenerger Rezeptoragonist (genauer gesagt ein alpha2-adrenerger Rezeptoragonist). Er bewirkt, dass die Gefäße sich kontrahieren, also sich verschließen. Bisher wurde diese Substanz bei erhöhtem Augendruck in Form von Augentropfen eingesetzt.

Was kann diese neue Therapie?

Dieses neue Gel (Mirvaso®) verspricht eine Verbesserung der Rötung bei der sogenannten Rosacea. Es handelt sich hierbei um eine Acneform, die typischerweise Erwachsene befällt. Der Altersdurchschnitt liegt also höher als bei der gewöhnlichen Acne vulgaris.

Auf der Haut wird durch den Verschluss der kleinen Äderchen eine Reduktion der flächenhaften Rötung bewirkt, eine Verbesserung der Rosacea ist die Folge. Studien belegen, dass die Wirkung bereits 3 bis 6 Stunden nach dem Aufragen am höchsten war. Etwa 30% der Patienten gaben an, dass sie eine Verbesserung verspürt haben, im Vergleich zu etwa 10% in der Placebogruppe (also die Gruppe, die mit einem Scheinmedikament behandelt wurde). Beide Patientengruppen wussten nicht, ob sie das Medikament oder das Scheinmedikament erhalten haben.

Und wie sicher ist sie wirklich?

Unter „häufigen“ Nebenwirkungen (1-3%) werden genannt: eine vorübergehende milde bis mittelgradige Rötung, Juckreiz und Brennen der Haut. Ein Absetzen der Behandlung war in der Regel jedoch nicht notwendig.

Gelegentlich traten unter anderem Hitzewallungen, Hitzegefühl, Kopfschmerzen, Taubheitsgefühl der Haut (Parästhesien), Augenlidschwellungen, verstopfte Nase und Mundtrockenheit auf.

Es liegen keine Daten (wie leider üblich) bei der Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit aber auch bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- und Leberfunktion vor.

Nicht empfohlen ist die Anwendung bei Kindern unter 2 Jahren und bei Personen mit Depressionen, schweren Herzkrankheiten oder anderen Gefäßkrankheiten. Es wird empfohlen, dieses Medikament nicht in der Nähe der Augen aufzutragen. Selbstverständlich sollte das Medikament auch bei schwer gereizter Haut (insbesondere Wunden) oder bei Verdacht auf Unverträglichkeit nicht verwendet werden.

Zusammenfassung

Dies scheint eine neue und hoffnungsvolle Alternative bei einem Teil der Patientinnen und Patienten mit Rosacea zu sein. Insbesondere stellt dieses Medikament eine Option für Personen dar, die einer systemischen Behandlung, also Tabletten abgeneigt sind, diese nicht nehmen können oder bereits (ohne Erfolg) versucht haben. Ob diese neue Methode dann auch hilft, und diese Wirkung auch nachhaltig ist, muss im Einzelfall beobachtet werden.

Offenlegung des Interessenkonflikts

(Declaration of conflict of interest)

Es ist kein Interessenkonflikt offen zu legen. Weder Prof. Okamoto noch Mitglieder der Ordination waren jemals an einer klinischen Studie betreffend des hier beschriebenen Medikaments beteiligt. Dieser Artikel wurde auch von keinem Dritten gesponsert und dient lediglich zur Information von Leserinnen und Lesern. Als außerordentlicher Universitätsprofessor an der Universitätsklinik für Dermatologie der Medizinischen Universität Wien (MUW) erhält Prof. Okamoto seinen Gehalt lediglich von der MUW.

Kontakt zu Prof. Dr. Okamoto

Zur Vereinbarung eines Termins in der Privatpraxis von Prof. Okamoto in Wien (Wahlarzt, keine Kassen) kontaktieren Sie bitte die Ordination per Telefon unter +43 1 40114/5701, per E-Mail an ordination@hautarztokamoto.at oder über das Kontaktformular.